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40 Jahre Humangenetik in Chemnitz – ein Grund zum Feiern

40 Jahre Humangenetik in Chemnitz – ein Grund zum Feiern

„Anlässlich des Tages des Gesundheitswesens 1985 wurde am 13. Dezember im Bezirkskrankenhaus, Bereich I, in der Frauen- und Säuglingsklinik das Human-Genetische Zentrum seiner Bestimmung übergeben.“ So begann vor 40 Jahren der Artikel in der damaligen Mitarbeiterzeitung „Visite“ vom Februar 1986 zur Eröffnung der Humangenetischen Abteilung am Klinikum Chemnitz.  

Was als kleine Unterabteilung der Frauenklinik unter Prof. Dr. Klaus Renziehausen gegründet wurde, um vor allem Paare bei der Familienplanung medizinisch zu unterstützen, ist heute eine eigenständige Abteilung mit zwei Biologinnen und sieben Technologinnen für Laboratoriumsanalytik im Genetischen Labor sowie zwei Ärztinnen und einer Mitarbeiterin in der Patientenaufnahme der Sprechstunde. Damals wie heute befanden sich die Räumlichkeiten in direkter Nachbarschaft zur Säuglingsklinik und Neonatalogie, 2006 wurde die Abteilung für Humangenetik dem Zentrum für Diagnostik zugeordnet, blieb aber in denselben Räumlichkeiten. 

Hier war 36 Jahre lang Dr. med. Albrecht Kobelt, Facharzt für Pädiatrie und Humangenetik, tätig und baute die genetische Abteilung zu einem festen Bestandteil am Klinikum Chemnitz auf und die genetische Beratungsstelle als Anlaufstelle für ganz Mittelsachsen und das Erzgebirge weiter aus. 

Mittlerweile entfallen von den jährlich rund 3000 genetischen Laborproben rund 80 Prozent auf die Tumorzytogenetik. Dabei geht es vor allem um die Chromosomendiagnostik bei Erkrankungen des Blutbildungssystems (Leukämien/Lymphome) mit zytogenetischen Analysen des Knochenmarks oder Blut zur Erstdiagnose, Kontrolle des Therapieverlaufs zum Beispiel nach Transplantationen sowie bei Verdacht auf Rezidiv oder Remission. Natürlich finden auch weiterhin werdende Eltern hier kompetente Hilfe und Aufklärung zu Möglichkeiten und Grenzen von genetischen Untersuchungen von Fruchtwasser oder Plazentagewebe. Die Humangenetik ist heute ein unverzichtbarer Pfeiler in der Diagnostik, der interdisziplinär mir vielen Fachbereichen zusammenarbeitet. Dementsprechend richtet sich die Sprechstunde an zahlreiche Ratsuchende, darunter Kinder mit dem Verdacht auf eine genetische Grunderkrankung und Erwachsene mit neurologischen, onkologischen oder anderen seltenen Erkrankungen, denen sie als kompetente Anlaufstelle dient.     

Im Laufe der Zeit wandelte sich der Inhalt der Beratungen. Stand früher vor allem die Diagnosefindung im Vordergrund, so kann heute nach labortechnischer Bestätigung der genetischen Ursache viel mehr Augenmerk auf mögliche Therapieoptionen gelegt werden. 

Im September dieses Jahres hat nun Dr. med. Sonja Wegscheider die Leitung der Abteilung Humangenetik und die Humangenetische Sprechstunde übernommen. Die gebürtige Fränkin führt die Arbeit von Dr. Kobelt mit viel Engagement auf höchstem Niveau fort. Eine Ärztin in Weiterbildung, die Kinderärztin Dr. med. Marika Frank, unterstützt sie dabei in den zeitlich und inhaltlich oft aufwendigen Beratungsterminen.   

Wir gratulieren der Abteilung für Humangenetik zur 40-jährigen Erfolgsgeschichte und wünschen dem Team gutes Gelingen bei der Fortsetzung derselben am Maximalversorger Klinikum Chemnitz!