(News 1/2022 - C) Am 14. Mai 2022 konnte, nach pandemiebedingtem Ausfall im letzten Jahr, wieder ein „Hämatologischer Mikroskopierkurs“ durchgeführt werden. Zum mittlerweile achten Mal lud das Zentrum für Diagnostik in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Innere Medizin III des Klinikum Chemnitz zu diesem inzwischen festen Bestandteil unseres Weiterbildungsprogramms ein. Unter den Teilnehmer*innen fanden sich neben hämatologisch tätigen Ärzt*innen und Akademiker*innen auch interessierte MTA, z.T. aus (über-)regional angesiedelten Kliniken und Laboren.
Die diesjährige Veranstaltung trug den Titel „(Un-?) reifzellige lymphatische Neoplasien: Differenzialdiagnostische Herausforderungen“. Anhand ausgewählter Fallbeispiele aus der Klinik, welche von Frau Oberärztin Dr. Regina Herbst anschaulich präsentiert wurden, konnten die Fallstricke auf dem Weg zur korrekten Diagnose verdeutlicht werden. Dazu wurde zunächst mittels Video-Livemikroskopie durch die koordinierende MTA des Labors für Spezielle Hämatologie, Manuela Berta, die manuelle Differenzierung an Knochenmark- und Blutausstrichen vorgeführt.
Entsprechend des realen diagnostischen Vorgehens wurde anschließend die Rolle der Immunphänotypisierung als differentialdiagnostisches Tool durch die akademische Leiterin der Speziellen Hämatologie, Dipl.-Biol. Marlene Rönitz, herausgearbeitet.
Eine weitere Stufe im diagnostischen Vorgehen bildet im Anschluss die Zytogenetik mit der Chromosomenanalyse und Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung, präsentiert von der akademischen Leiterin des Labors für Humangenetik, Dipl.-Biol. Sonja Klenner. Ein entscheidender Anteil bei der Differentialdiagnose lymphatischer Neoplasien kommt schließlich der Histologie und Immunhistochemie zu. Dies wurde durch Herrn Dr. Mario Henrrique Barros, Facharzt am Institut für Pathologie am Klinikum Chemnitz, in eindrücklicher Weise veranschaulicht.
Abgeschlossen wurde der theoretische Teil der Veranstaltung durch einen hervorragenden Übersichtsvortrag zum Thema „Aktuelles zur Klassifikation der ALL“, für den wir als externe Sprecherin (zugeschaltet per Videotelefonie) Frau Dr. Janine Müller vom Münchner Leukämie Labor MLL gewinnen konnten.
Im praktischen Teil, gegen Ende der Veranstaltung, konnten die Teilnehmer anschließend ausgewählte Knochenmarkpräparate unter fachlich kompetenter Betreuung an den eingerichteten Plätzen mikroskopieren.
