30.01.23 | Aktuelles Startseite

Epidemiologische Situation bei Infektionen der oberen Atemwege

(News 1/2023 - C) 

Nachdem in den Jahren 2020/21 und 2021/22 die Aktivität von akuten respiratorischen Atemwegsinfekten vor allem durch die Zirkulation von SARS-CoV-2 bestimmt war, sind in der aktuellen Saison auch wieder andere Erreger im Umlauf.

Zu Beginn der Saison 2022/23 bestimmte noch SARS-CoV-2 das Geschehen, danach stieg die RSV-Aktivität stark an, vor allem bei den Kleinkindern. Seit November wurde die Aktivität von Infektionen der oberen Atemwege dann durch Influenzaviren bestimmt, nachdem in der 43. Kalenderwoche die Grippewelle begonnen hat.

In den vorpandemischen Jahren hatte die Influenzawelle meist erst nach dem Jahreswechsel begonnen. In der aktuellen Saison jedoch geht die Influenza-Aktivität seit mehreren Wochen bereits wieder zurück und die Grippewelle wurde von der Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert-Koch-Instituts mittlerweile für beendet erklärt. Seit der 2. Kalenderwoche liegt die Influenza-Aktivität im Bereich der Hintergrundaktivität.

Nachdem, wie auch in den vorpandemischen Jahren, in den ersten beiden Wochen des Jahres die Aktivität von akuten Atemwegserkrankungen gesunken war, ist sie in der dritten Kalenderwoche wieder angestiegen.

RSV-Infektionen halten sich weiterhin auf einem gewissen Niveau und RS-Viren sind momentan in den Sentinelproben des Robert-Koch-Instituts die mit 14 % am häufigsten nachgewiesenen Erreger. Von RSV-Infektionen waren die jüngste (bis 1 Jahr) und die älteste (ab 60 Jahren) Altersgruppe stärker als andere Altersgruppen betroffen mit Positivenraten zwischen 20 und 30% (siehe Abbildung). Weitere, häufiger nachgewiesene Erreger sind saisonale, humane Coronaviren und Rhinoviren.

Die Situation findet sich auch genauso in den Nachweisen von RSV-, Influenza- und SARS-CoV-2-Viren am Zentrum für Diagnostik wieder.

Abbildung: Positivenraten der Nachweise für die angegebenen Viren je Altersgruppe in den Sentinelproben der Arbeitsgruppe für Influenza am Robert-Koch-Institut (Quelle: ARE-Wochenbericht des RKI)
Zentrum für Diagnostik GmbH am Klinikum Chemnitz