(News 2/2023 - C)
Alkohol ist das am weitesten verbreitete legale Rauschmittel in Deutschland. Ca. 2,5 Mio. Menschen in Deutschland werden als Alkoholiker eingestuft und ca. 9,5 Mio. konsumieren Alkohol in riskanten Mengen. Wegen der starken gesellschaftlichen Verbreitung des riskanten Konsums von Alkohol bis hin zum Alkoholmissbrauch sowie den gesundheitlichen Folgen, kommt der labormedizinischen Diagnostik eine große Bedeutung zu.
Die Messung des Blutalkoholspiegels (Ethanol) ist das Mittel der Wahl, zur Diagnose, Bewertung und Therapie eines Alkoholrauschs bzw. einer Alkoholvergiftung durch einen kürzlich zurückliegenden Konsum.
Die Bestimmung von Ethylglucuronid (EtG) aus Urin erlaubt nach einer Latenzzeit den Nachweis des Alkoholkonsums bis zu 80 Stunden nach Aufnahme. EtG ist daher insbesondere zur Rückfall- bzw. Abstinenzdiagnostik im Rahmen einer Entzugstherapie geeignet.
Als indirekter Marker eines längerfristigen bzw. chronischen Alkoholmissbrauchs (ca. 60 g Alkohol/Tag über zwei Wochen) hat sich die Bestimmung von Carbohydrat-defizientem Transferrin (CDT) etabliert. Die Halbwertszeit des CDT nach Abstinenz ist vom Ausgangswert abhängig und beträgt etwa 5-14 Tage.
Andere Marker für chronischen Alkoholmissbrauch mit weitaus geringerer diagnostischer Spezifität sind γ‑GT und MCV.
Weitere Informationen und Hintergründe finden Sie in unserer Fachinformation Toxikologie zur aktuellen Labordiagnostik bei Alkoholmissbrauch.