Synonym | Listeria |
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Material | Amnionflüssigkeit, Lochialsekret, Liquor, Mekonium |
Versandbedingung |
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Ansprechpartner |
Frau Dr. med. M. Roch Tel: 0371 333 34561 |
Laborbereich | Mikrobiologie |
Methode | Kulturansatz |
Häufigkeit | täglich |
Standort |
Klinikum Chemnitz (C) |
Hinweis |
Listeria monocytogenes ist der Erreger der Listeriose. Listerien sind in der Regel leicht und ohne spezifische Kulturbedigungen kulturell nachzuweisen. Je nach Symptomatik finden sich Listerien in Liquorproben, Blutkulturproben, Abszesspunktaten und insbesondere auch im Rahmen von intrauterinen Infektionen beim Neugeborenen sowie in Placentaproben. Ein Nachweisversuch mittels PCR ist in der Regel nicht notwendig, da weder schneller noch sensitiver als der kulturelle Nachweis. Antikörpernachweise sind nicht aussagekräftig. Listeria monocytogenes kann auch ohne Resistenzbestimmung als empfindlich gegen Ampicillin und Gentamicin angesehen werden. Diese sind meist synergistisch kombiniert einzusetzen. TMP-SXT ist als Alternative bei Kontraindikationen für Ampicillin beschrieben. Cephalosporine sind nicht wirksam. Für Vancomycin, Meropenem oder Linezolid liegen nur wenige und z.T. widersprüchliche klinische Erfahrungen vor. Nach § 7 (1) IfSG besteht eine Labormeldepflicht von L. monocytogenes für den direkten Nachweis des Erregers aus Blut, Liquor oder anderen normalerweise sterilen Substraten sowie aus Abstrichen von Neugeborenen. Für den behandelnden Arzt besteht in Sachsen eine Meldepflicht bei Erkrankung und Tod. Das Labor leitet alle isolierten L. monocytogenes-Stämme ans Robert-Koch-Institut für epidemiologische Untersuchungen weiter. |
Indikation |
Verdacht auf Listeriose. Die Symptomatik variiert von leichten grippeartigen und gastrointestinalen Beschwerden bis hin zu schwerwiegenden Verläufen mit ZNS-Infektion (Listerienmeningitis). Bei Infektion in der Schwangerschaft kann sich eine Neugeborenensepsis entwickeln. Die Übertragung erfolgt über kontaminierte Lebensmittel (Rohwurstprodukte, unpasteurisierte Milchprodukte). Gefährdet sind v.a. immunsupprimierte Patienten und Schwangere. |